Samuel Barber

Biografie

Samuel Barber wäre ewiger Ruhm sicher gewesen, selbst wenn er nie etwas anderes als das 1936 vollendete „Adagio for Strings“ geschrieben hätte. Es begleitete die Ankündigung von Franklin D. Roosevelts Tod 1945 und hat durch seine zutiefst kathartische und elegische Stimmung seinen Platz im Pantheon amerikanischer Trauermusik gesichert. Das Stück wird bei Trauerfeiern gespielt – für Präsident:innen, nach Terroranschlägen und zuletzt um diejenigen zu ehren, die ihr Leben durch das Coronavirus verloren haben. Zusätzlich schenkte das Werk Filmen wie „Der Elefantenmensch“ (1980) und „Platoon“ (1986) ein unverwechselbares Pathos. Doch Barber komponierte so viel mehr als bloß „Adagio“. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde er zu einem der wichtigsten amerikanischen Komponist:innen. Er wurde 1910 in Pennsylvania geboren und studierte am Curtis Institute und in Italien. Noch als Student traf er den italienisch-amerikanischen Komponisten Gian Carlo Menotti, der zu seinem künstlerischen und romantischen Partner wurde. Barbers „Violin Concerto“ (1939), „Cello Concerto“ (1945) und zwei Sinfonien (1926, 1944) zeigen die zähe Stärke und gelegentliche Schärfe, die sich unter seinem äußerlich lyrischen, post-romantischen Stil versteckt. Seine erste umfassende Oper, „Vanessa“ (1958), erhielt den Beifall, der seiner zweiten, „Anthony and Cleopatra“ (1966) verwehrt blieb. Beide wurden seit seinem Tod im Jahr 1981 vielfach wiederbelebt und neu interpretiert. Doch es ist das „Adagio“, egal ob von einem Streichquartett oder in Barbers eigenem Chorarrangement gespielt, das sein ewiges Vermächtnis bleibt.

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