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- 1991 · Maria Teresa Garatti, I Musici, Heinz Holliger
Tomaso Albinoni
- Orquesta de Camara Ostrava Janacek
Biografie
Tomaso Albinoni nannte sich selbst zwar „Dilettante Veneto“, doch vereinte er glanzvolle und melancholische Energie des venezianischen Barocks in seiner Musik gänzlich undilettantisch. Er wurde 1671 in Venedig geboren und durfte seine Talente als Violinist, Sänger und Komponist dank seiner wohlhabenden Familie frei ausüben. Er ruhte sich aber nicht auf seinem Reichtum aus. Seine mehr als 50 Opern – obwohl er stets behauptete, mindestens 80 geschrieben zu haben – waren sowohl in Venedig als auch darüber hinaus höchst beliebt. Tatsächlich präsentierte Albinoni zwei davon 1722 in München auf Einladung des Fürsten hin. Mit einer besonderen Vorliebe für die Oboe machten seine Stücke „Concerti a cinque Op. 7“ und „Concerti a cinque Op. 9“ (1715/1722) das Instrument in ganz Italien beliebt, wo er sich ähnlicher Beliebtheit wie Corelli und Venedigs „König des Concerto“, Antonio Vivaldi, erfreute. Sogar Johann Sebastian Bach ehrte ihn, indem er ein paar seiner Stücke zu Kompositions- und Lehrzwecken benutzte. Dementsprechend ironisch ist es, dass Albinonis bekanntestes Stück – das sogenannte „Adagio in G‑Moll“ für Streicher und Orgel, eine romantische Neuinterpretation von Musikwissenschaftler und Komponist Remo Giazotto aus dem Jahr 1958 – nicht mal von ihm stammt.