- WIR EMPFEHLEN
- Der Komponist der „Schöpfung“ gilt auch als Erneuerer der Sinfonie.
Franz Joseph Haydn
- Florian Holscher · Anne-Maria Hölscher
- Christa Bützberger · Héloïse Piolat · Sara Gianfriddo
Biografie
Joseph Haydn trug zu Lebzeiten den Spitznamen „Papa Haydn“, und das Publikum des 19. Jahrhunderts nannte ihn den „Vater der Sinfonie“ (die er nicht erfunden hat) und „Vater des Streichquartetts“ (dessen Erfindung durch Haydn wahrscheinlicher ist). Doch diese neckischen Bezeichnungen werden seinem forschenden Intellekt, seinem lebhaften Sinn für Humor und seiner enormen Produktivität nicht gerecht. Haydn wurde 1732 im österreichischen, östlich von Wien gelegenen Rohrau geboren und arbeitete ein halbes Jahrhundert lang für die Fürstenfamilie Esterházy in ihrem abgelegenen Schloss in Ungarn. Er musste also „originell werden“, wie er es selbst ausdrückte, und verlieh nicht nur der Sinfonie und dem Quartett, sondern auch der Klaviersonate, dem Klaviertrio und anderen Gattungen seiner Zeit eine kompositorische Strenge und Ausdrucksvielfalt, die seinen jungen Freund Wolfgang Amadeus Mozart, seinen jüngeren Schüler Ludwig van Beethoven und unzählige andere Komponist:innen inspirierte. In den 1790er-Jahren krönte er in London mit zwölf (von insgesamt 106) Sinfonien seine Karriere. In seinen letzten Jahren in Wien übertrumpfte er diese mit sechs großen Messen für den Namenstag seiner Prinzessin und seinen großartigen Oratorien, „Die Schöpfung“ und „Die Jahreszeiten“, die Georg Friedrich Händels monumentalen Chorstil für ein neues Jahrhundert interpretierten.