Léo Delibes

Bekannte Werke

Biografie

In einer Zeit, in der Ballettmusik kaum mehr als Tanzmusik war, rückte Léo Delibes das Theaterorchester mit einer gelungenen Kombination aus melodischer Magie und rhythmischem Rausch ins Rampenlicht. Sein Einfluss war so groß, dass der Ballettmeister Pjotr Iljitsch Tschaikowski Delibes für einen besseren Komponisten als Richard Wagner hielt. Er wurde 1836 im französischen Saint-Germain-du Val geboren und im Alter von zwölf Jahren am Pariser Konservatorium aufgenommen, wo zu seinen Lehrenden der führende Ballett- und Opernkomponist Adolphe Adam gehörte. Delibes arbeitete an einer Reihe von komischen Opern, doch der Wendepunkt kam erst, als er eingeladen wurde, zwei Akte Ballettmusik zu „La Source“ (1866) beizusteuern, während der Rest von Ludwig Minkus geschrieben wurde. Delibes’ Gespür für Charaktertanzmusik war so offensichtlich, dass er eingeladen wurde, zwei abendfüllende Ballettmusiken zu schreiben, die sofort zu Klassikern wurden: „Coppélia“ (1870) und „Sylvia“ (1876). Dennoch sah er sich immer als Vokalkomponist und landete nach mehreren Fehlschlägen mit seiner exotischen, in Indien beheimateten Oper „Lakmé“ (1883) mit ihrem unvergesslichen Blumenduett den großen Wurf. Er starb 1891 im Alter von 54 Jahren.